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Happy New Year im Februar? Hä, das hatten wir doch gerade erst!

4. March 2015Katharina BachmanChina, Kultur

Als ich am 2. Februar 2015 von einer zweimonatigen Kreuzfahrt mit AIDA Sol zurück nach Kuala Lumpur kam, erschallte es von überall her GONG XI FA CAI – Happy New Year.

Chinese New Year ist für Chinesen der wichtigste Feiertag überhaupt. Flüge sind dann vollkommen ausgebucht, da ein jeder seine Familie besuchen will. Das emsige Businesstreiben kommt für eine ganze Woche vollkommen zum Erliegen. Die Räder stehen ein­fach still. Nichts geht mehr. Häuser und Städte verwandeln sich in eine gold-rot geschmückte Bühne. Schulden werden beglichen, Geschenke ein­gekauft und man geht zum Frisör. Üppige Abendessen werden sorgfältig vorbereitet, da nur bestimmte Speisen und Gerichte auf den Tisch kommen. Sie verheißen Reichtum, Gesundheit, Zweisamkeit und ein langes Leben.

Orangen und Mandarinen, sie stehen symbolisch für Gold, sollen für Reichtum und Glück sorgen.

Ganze Fische bedeuten Zweisamkeit und ein Huhn bringt Wohlstand.

Nudeln werden, ungeschnitten(!), in ihrer ganzen Länge serviert. Speziell zu Chinese New Year werden sie sogar in einer extrem langen Version, bis zu einem Meter lang, produziert. Nudeln stehen nämlich für Langlebigkeit, also je länger … desto länger.

Lotussamen sind für ein junges, chinesisches Ehepaar außerordentlich wichtig. Sie sollen Kindersegen, und zwar reichlich, in das Heim bringen. Gebratener Tofu bedeutet die Erfüllung von Reichtum und Glück.

Schon frühzeitig bereiten sich chinesische Familien auf das bevorstehende Ereignis vor. Das Haus wird herausgeputzt, renoviert, neue Kleidung ge­kauft und wenn nötig, wird sich auch schon mal ein neues Moped oder Auto vor die Tür gestellt. Das Ende des Jahres ist ideal, um sich von alten Sachen zu trennen und sich neu auszustatten. Auf diese Weise trennen sich Chinesen von schlechten Erlebnissen des vergangenen Jahres und bitten das Glück herein.

Happy New Year

Sehr beliebt ist es, ein Ang Pow zu verschenken, kleine rot-goldene Um­schläge, in die man Geld steckt. Anfangs habe ich sie für Liebesbriefchen gehalten, die mir heimlich zugesteckt wurden. Man bekommt sie als Werbegeschenk von jedem Händler oder in jedem Geschäft überreicht. Natürlich ohne Inhalt. Gefüllt beschenkt man damit die Kinder, in der Regel die unverheirateten. Das soll bei dem Beschenkten für Gesundheit, Wohlstand und ein gelungenes Erwachsenwerden sorgen.

Es gibt eine nicht enden wollende Vielzahl von Ritualen, die zelebriert werden, damit das neue Jahr für die Familie besonders gut wird. Mit dem Neujahrsputz werden böse Geister ausgefegt. Dafür muss auch schon mal ein Bambuszweig herhalten, den man der Einfachheit halber an den Staubsauger hängt.

Zu Silvester ist ein großes Abendessen angesagt, zu dem sich die ganze Familie trifft. Dabei wird bewusst immer viel zu viel serviert, damit es auch noch für Neujahr reicht. Denn auch das hat einen guten Grund: Die Reste aus dem alten Jahr werden mit in das neue Jahr genommen, da man so symbolisch nicht sein ganzes Geld ausgegeben hat und ein guter Start in das neue Jahr garantiert wird.

Bei der Anzahl der Gerichte sind einige Zahlen zu vermeiden, besonders die ungeraden und „bösen“ Zahlen, von denen eine die Vier ist. Besonderen Vorrang haben, je nach Dialekt, die Sechs: Glück. Oder die Acht: Erfolg.

In der Neujahrsnacht verlassen einige Familien vor Einbruch der Dunkel­heit ihr Haus und machen einen Spaziergang. Aber auch das nicht ohne Grund, sondern vielmehr aus chinesischer List. So sollen nämlich schlechte Erinnerungen und das Böse aus dem Haus gelockt werden. Das verlassene Haus wird mit weit geöffneten Türen und Fenstern zurückgelassen, damit das Glück einkehren kann. Hm. Ob das in Deutschland möglich wär?

Feuerwerk und Böller werden, wie in Europa auch, en masse angezündet. Mit Lärm, Feuer und der Farbe Rot soll das Monster „Nien“ davon abgehalten werden, die Städte zu demolieren und Menschen zu fressen.

Die anschließend überall stattfindenden, wunderschönen Drachentänze symbolisieren den Sieg über das Monster, da man erfolgreich verhindern konnte, das „Nien“ in die Stadt eingezogen ist.

Zum Vergnügen wurden die Chinakracher also nicht erfunden, sondern zum Schutz der Menschen und Städte.

Der Drachentanz hat aber auch noch eine andere Bedeutung. Es geht bei den Chinesen wie so oft um Glück und Geld. Stopft man dem „Dragon“ ein Ang Pow ins Maul, bringt es einem für das kommende Jahr sehr viel Glück.

Für meine erste Begegnung mit einem Drachen war ich ziemlich gut ausgestattet. In meiner Handtasche befand sich ein ganzes Bündel Ang Pows. Sobald ich einen Drachen sah, steckte ich ihm ein Ang Pow ins Maul (selbstverständlich mit Geld) und bekam dafür eine Apfelsine, auch ein Glückssymbol der Chinesen. Orangen oder Mandarinen stehen für Gold, Geld und Reichtum.

Außer diesen wichtigen Ritualen gibt es noch viele weitere Bräuche, die jedoch stark von der jeweiligen Region abhängig sind. Aber in De­tails soll man sich ja bekanntlich nicht verzetteln. Neben der üblichen Knallerei und dem Feuerwerk, haben Chinesen also ein wenig mehr zu tun als wir Europäer. Dafür dauern die Neujahrsfeierlichkeiten bei ihnen auch eine ganze Weile länger. Neujahr erstreckt sich über insgesamt 15 Tage, wobei die ersten drei Tage den gegenseitigen Besuchen der Fami­lie vorbehalten sind. Bei der Reihenfolge der Besuche wird übrigens eine klare Ordnung eingehalten. Zuerst die Großeltern und Eltern, danach der Rest der Verwandtschaft.

Ebenso wie die Muslime und Christen haben auch die Chinesen einen eigenen Kalender und dementsprechend auch ein eigenes Neujahrsfest. Zwar beginnt auch in China das neue Jahr am 1. Januar, aber auf das chinesi­sche Neue Jahr hat das keinen Einfluss. Es kommt dabei nur auf den chinesischen Kalender an, der wesentlich älter als unser gregorianischer Kalender ist. Das genaue Datum für das Chinese New Year ändert sich je­des Jahr. Die Neujahrsfeste finden immer in der ersten Neumond-Nacht, zwischen dem 21. Januar und dem 20. Februar, statt.

Seit wir in Asien leben, feiern wir, neben unserem neuen Jahr, Chinese New Year natürlich auch gleich mit. Man soll die Feste ja bekanntlich feiern, wie sie fallen.

In diesem Sinne: GONG XI FA CAI!

Herzlichst
Katharina Bachman

Tags: China, Kultur, New Year
Katharina Bachman
Autorin und Schriftstellerin

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